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Epidemiologie

Epidemiologische Forschung

Das Wort "Epidemiologie" stammt aus dem Griechischen (epi "unter", demos "Menschen, Bezirk" und logos "Wort, Beschreibung“). Man könnte demzufolge annehmen, die Epidemiologie befasse sich nur mit der Ausbreitung von Krankheiten bei Menschen. Es existiert jedoch auch die veterinärmedizinische Epidemiologie, zudem gibt es ebenfalls Untersuchungen von Krankheiten auf Pflanzen. Das FZKWP befasst sich jedoch ausschliesslich mit den Daten von und über Menschen.

Die epidemiologische Forschung ist dadurch charakterisiert, dass sie nicht Aussaugen über eine individuelle Person macht, sondern über Personengruppen. Das bedeutet, sie ist daran interessiert, für eine bestimmte Fragestellung oder einen bestimmten Forschungsbereich die Verteilung eines Merkmals in der Bevölkerung zu untersuchen. Ebenfalls interessiert in der epidemiologischen Forschung der Zusammenhang dieser Merkmale mit Risikofaktoren und anderen Einflussgrössen (regionale und zeitliche Unterschiede).

Generell kann die epidemiologische Forschung in zwei Bereiche eingeteilt werden:
- Deskriptive Epidemiologie (die reine Beschreibung von Krankheitsverteilungen) und
- Analytische Epidemiologie (gezielte Ursachenforschung).
In der epidemiologischen Forschung lassen sich einige Fragestellungen mit anonymisierten Daten bearbeiten (Medizin-Psychologische Befragung – Vetter Test), bei anderen ist die Einwilligung der Betroffenen erforderlich (Tsunami-Selbsttest, war von Feb-Aug 2005 online) und schliesslich gibt es Forschungsvorhaben, die nur mit personenbezogenen Daten der Betroffenen ohne Einwilligung durchgeführt werden koennen (aufgrund der Verzerrung der Daten bei bewusstem Teilnehmen an einer Untersuchung).

Das Ziel der epidemiologischen Forschung ist die Bekämpfung von Krankheiten (insbesondere durch Früherkennung), deren Krankheitsursachen sowie Krankheitsfolgen und ist somit auch das Ziel der Forschung am Fachzentrum für Katastrophen- und Wehrpsychiatrie.

Die epidemiologische Forschung muss grundsätzlich von der Laborforschung unterschieden werden. Im Labor werden die Test- oder Untersuchungssituationen künstlich geschaffen. Hingegen befasst sich die epidemiologische Forschung mit Menschen in realen Situationen. Anhand der erfassten Daten werden mit mathematischen Formeln und statistischen Berechnungen Wahrscheinlichkeiten ermittelt, für das Eintreffen von zukünftigen, vorhersehbaren Ereignissen und deren Verlauf. In unseren Fällen sind das Krankheitssymptome (beim Vetter Test wird erforscht, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Rekrut aufgrund einer psychischen Überbelastung die Rekrutenschule nicht absolvieren kann oder abbrechen wird).

Fünf Forschungstypen kommen häufig zur Anwendung:

1. Querschnittstudie: Die Querschnittstudie ist eine einmalige Befragung von Testpersonen oder einer Gruppe von Personen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Personen können so untereinander verglichen werden.

2. Längsschnittstudie: Testpersonen werden in bestimmten zeitlichen Abständen über ein Merkmal befragt. So kann zum Beispiel die Zu- oder Abnahme einer Krankheit in der Bevölkerung beobachtet werden.

3. Kohortenstudie: Eine feste Gruppen von Personen wird zu verschiedenen Zeitpunkten über die gleichen Merkmale oder Ereignisse befragt. So kann eine Entwicklung eines bestimmten Merkmals über eine längere Zeit beobachtet werden.

4. Fall-Kontroll-Studie: Personen mit einem bestimmten Merkmal werden mit Kontrollpersonen ohne dieses Merkmal verglichen. Die Probanden und Kontrollpersonen werden im Hinblick auf in der Vergangenheit liegende Risikofaktoren befragt.

5. Genetisch-epidemiologischer Ansatz: Mit Hilfe dieses relativ neuen Ansatzes werden Untersuchungen unter zuhilfenahme der Erbsubstanz (DNA) durchgeführt.

Epidemiologische Studien müssen wegen ihres grossen Aufwands, des Einbezugs vieler Personen und der oft weitreichenden Interpretation und Bedeutung der Ergebnisse gewisse Qualitätsstandards erfüllen. Die gute epidemiologische Praxis umfasst Punkte wie die ethische Vertretbarkeit, Vermeidung von Diskriminierung einzelner Personen, Regelungen über Datenerhalt und Dokumentation, Fragen des Datenschutzes etc. Das FZKWP ist sich dieser Verantwortung bewusst und ist, wo nötig, mit der kantonalen Ethikkommission des Kantons Zürich in engem Kontakt.

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